Repetition und Variation: Hierauf setzt MünchenBau bei dem neuen Wohnbauensemble in der Steinerstraße 16-18 und 20a in München-Sendling. Ähnlich der berühmten Borstei im Münchner Stadtbezirk Moosach definiert sich das neue Quartier „Steinerei“ durch Wiederholung verschiedener Elemente und Variation derselben. Eine weitere Besonderheit des Entwurfs von Hild und K sind die drei großzügigen Innenhöfe – Wohnhof, Spielhof und Stadthof –, die als Treffpunkt der Mieter genutzt werden sollen. Zudem bieten zahlreiche Terrassen, Balkone und Loggien den Bewohnern Rückzugsorte. „Gerade in Zeiten von Lockdowns, aber auch nach Corona, sollen diese zur Wohnqualität beitragen“, erklärt Friedrich Neumann, Gründer und Geschäftsführer von MünchenBau. „Mit einer großzügigen Tiefgarage, Elektro-Ladesäulen, zahlreichen Fahrrad-Stellplätzen, einem Café, einer Kinderkrippe, einem Kindergarten und einer fußläufigen S- und U-Bahn-Anbindung weist das Ensemble eine hervorragende Infrastruktur auf“. Die Fertigstellung des ersten von fünf Bauabschnitten ist für Sommer 2023 geplant. Bis 2026 sollen insgesamt 288 Wohnungen unterschiedlicher Größe entstehen. Nach dem Aushub der Baugrube Ende 2020 startet aktuell der Bau.
„In Obersendling/Sendling, am südlichen Einfallstor zur bayerischen Landeshauptstadt, finden aktuell zahlreiche Büro- und Gewerbeentwicklungen statt. Hier werden zukünftig viele Menschen arbeiten – aber auch wohnen und leben. Wir wollen den Stadtteil Sendling an der Grenze zu Obersendling mit zusätzlichem Wohnraum versorgen“, erklärt Friedrich Neumann. „Wir sind froh, ein Wohnbauvorhaben dieser Größenordnung realisieren und damit zur weiteren Entlastung des angespannten Münchner Wohnungsmarktes beitragen zu können“. Neben 31 Ein-Zimmer-Apartments sollen in der „Steinerei“ auf fünf beziehungsweise sechs Geschossen 257 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen gebaut werden. Die Wohnungsdurchschnittsgröße beträgt 64 Quadratmeter.
Der Mensch rückt wieder in den Mittelpunkt
Abgesehen von der Versorgung der Stadt mit Wohnraum sind Neumann das architektonische Konzept und die Nachhaltigkeit seiner Bauvorhaben besonders wichtig. So wird es bei der Anlage mehr Fahrradständer als Wohnungen geben. Das definiert die künftige Mobilität bereits in der Planung. Der Entwurf des Wohnensembles stammt aus der Feder des renommierten Architekturbüros Hild und K und will den Menschen wieder mehr in den Mittelpunkt rücken. Der für das Projekt verantwortliche Hild und K-Partner Matthias Haber erklärt: „Die Vielzahl der Menschen wird insgesamt zur Belebung und Durchmischung des Viertels beitragen. Als informeller Treffpunkt bietet sich ein kleiner Quartierplatz an, der durch einen Rücksprung der Bebauung im Gewerbebereich entsteht. Er stellt zugleich das Entrée und Gesicht der Wohnanlage dar, die sich nach dem Vorbild großer gemeinschaftlicher Wohnbauensembles wie die Münchner Borstei durch Repetition, also Wiederholung, und Variation definiert.“ Die Idee dahinter: „Wir nehmen verschiedene Elemente immer wieder auf, um eine Einheit zu generieren, und variieren sie, um innerhalb der Einheit Vielfalt zu erzeugen“.
Sein Partner Prof. Andreas Hild ergänzt: „Die kompakten Baukörper erlauben die Schaffung einer Vielzahl an Wohnungen. Eine Staffelung der Höhen proportioniert das Volumen und setzt es in Bezug zum Maßstab der Nachbarbebauung“. Und weiter: „Eine differenzierte Fassadengestaltung gliedert die einzelnen Baukörper. Attraktive, unterschiedlich nutzbare Innenhöfe mit jeweils individuellem Charakter durchweben die gesamte Wohnanlage und erschließen so auch den nahegelegenen S- und U-Bahn-Anschluss für Fußgänger.“
Für die Zukunft gewappnet
„Mit seinen vielfältigen Rückzugsmöglichkeiten und dem Quartiersgedanken erfüllt das Bauvorhaben zwei ganz wesentliche Bedürfnisse der Menschen, die wir nach Corona, aber auch allgemein, in Zukunft verstärkt erwarten“, erläutert Bauherr Neumann. Architekt Haber: „Die städtebauliche Idee der Steinerei: Eine Stadt in der Stadt, die als Einheit funktioniert.“